Microsoft richtet Fokus für Cortana auf eigenes Produktportfolio

In einem Interview mit VentureBeat unterstreicht Kevin Scott, CTO von Microsoft, dass es auch in Zukunft keinen Smart Speaker von Microsoft zu erwarten gibt. Stattdessen verweist er auf eine Reihe von Partnerschaften, über die der KI-Assistent Cortana in Third-Party-Devices integriert werde, erwähnt gleichzeitig aber auch, dass es bisher keine wirkliche Erfolgsstory im Zusammenhang von Smart Speakern und dem eigenen virtuellen Assistenten Cortana gibt. Der Harman Kardon Invoke, der erste Lautsprecher mit Cortana-Integration, liegt weit hinter der Popularität von einem Google Home oder Amazon Echo. Seit der Partnerschaft zwischen Amazon und Microsoft Mitte vergangenen Jahres ist es jedoch möglich, Cortana über die Geräte der Echo-Serie von Amazon zu nutzen.

Allerdings sieht Scott den eigenen Assistenten weniger im Umfeld von Smart Home als mehr in einer tiefen Integration in der Office-Suite. Sich auf die Punkte zu konzentrieren, bei denen bereits eine hohe Benutzeraktivität vorherrscht, erscheint durchaus sinnvoll. Microsoft wird daher seine Aktivitäten im Arbeitsumfeld vorantreiben. Gegenwärtig gibt es ein wenig KI-Technologie bspw. in der E-Mail-App, Ziel sei es laut Scott, im Laufe der Zeit von überall aus über Cortana auf die Dienste von Microsoft zuzugreifen. Um für diesen Weg gewappnet zu sein, hat Microsoft jetzt das eigene Team um Cortana umgestellt und dieses strukturell näher an jede Stelle des Microsoft-Produktportfolios angedockt. Das oberste Ziel ist es, Cortana im Microsoft-Kosmos überall dort anzubieten, wo es für den Nutzer sinnvoll ist und einen einzigartigen Wert bringt. Die Erfolgsstrategie für jeden intelligenten Assistenten variiert nach der bestehenden Produktlinie der Muttergesellschaft, so Scott.

Warum also sollte Microsoft mit Apple oder Google bei Smart Speakern konkurrieren, deren Devices bereits in über einem Drittel der US-Haushalte zu finden sind, oder mit Samsung, einem der größten Hausgeräte- und Smartphone-Hersteller der Welt. Microsoft sieht sich weniger im Bereich Smart Home, als mehr im Arbeitsumfeld. Ähnlich wie Apple und Google verweist auch Scott darauf, dass Cortana heute bereits über 500 Millionen Benutzern von Windows 10 Computern wie auch Millionen Xbox-Benutzern zur Verfügung steht. Wie viele davon derzeit auf Cortana zugreifen, dazu werden keine Zahlen genannt.